Wanderung von Thale nach Altenbrak

1. Wandertag - Fortsetzung

Bodetal

Kurzbericht

01.Mai 2015

1. Tag Von Thale durch das Tal der Bode nach Almsfeld/OT Altenbrak

 

Start um 8.45 Uhr, Ende um 17.30 Uhr, 8 Stunden 45 Minuten

Gehzeit:  5 Stunden 11 Minuten, 23,4 km

 

Höhenmeter: bergan: 660 Meter, bergab: 400 Meter

Beginn und Ende: Parkplatz Seilbahnen

Wetter: sonnig bis wolkig, 13°

Schwierigkeitsgrad: schwer


Die Strecke des ersten Tages führte immer entlang der Bode bis hoch zur Wendefurth Talsperre. Der Abschnitt zwischen Thale und Treseburg ist landschaftlich der schönste, eine tiefe Schlucht umrahmt von um die 300 m hohen Klippen. Als Naturschutzgebiet ausgewiesen und schwer zugänglich, beindruckte uns die Landschaft sehr mit immer wieder imposanten Ausblicken auf Felswände. Das frische Grün der Buchen, die im Sonnenlicht grüngolden leuchteten, bildete einen schönen Kontrast zum blauen Himmel.In Treseburg machten wir Rast auf einer Bank mit unserem mitgebrachten Vesper. In Altenbrak wollten wir eigentlich Kaffee trinken, fanden aber keine Möglichkeit, so dass wir dann erst in Wendefurth einkehrten. Einen kleinen Hügel hoch mit schönem Blick auf den Stausee ging es dann schließlich zum Hotel.

Goethefelsen

Es lässt sich nicht verleugnen, dass Goethe im Harz eine gewisse Verehrung entgegengebracht wird. Bei allem, was er für den Harz getan hat, kann es daher nur recht und billig sein, auch einen Felsen nach dem Dichterfürsten zu benennen. Dieser erhebt sich im wild-romantischen Bodetal nahe Thale, welches Goethe auf mehreren Harzreisen besuchte und ihn sehr beeindruckt hatte.

Am Fuße des Goethefelsens führte der Geheimrat von Goethe verschiedene Gesteinsstudien durch. Der auch noch unter seinem alten Namen "Siebenbrüderfelsen" bekannte Felsen wurde anlässlich des 200. Geburtstages von Johann Wolfgang von Goethe in "Goethefelsen" umbenannt.

Bild: Goethefelsen

Jungfernbrücke

Einer Sage nach dürften die Jungfernbrücke nur Jungfrauen überqueren, damit sie nicht einstürzt. Später ließ der Gastwirt ein Glöckchen läuten, sobald eine Jungfrau die Brücke betrat.

 

Teufelsbrücke

Die im Jahre 1863 erbaute Teufelsbrücke überbrückt die Bode nahe des Bodekessels an einer der engsten Stellen des Bodetals. Der Sage nach konnte dieses Bauwerk nur mit Unterstützung des Teufels errichtet werden. Als Gegenleistung verlangte der Fürst der Finsternis die Seele desjenigen für sich, welcher als erster die Brücke überquerte. Im Normalfall war dies der Baumeister selber. Doch dieser ersann eine List und trieb eine Ziege vor sich her, als er die Teufelsbrücke einweihte. So ging der Teufel - wieder einmal - leer aus.

Bodekessel

Bild: Bodekessel - größte Stromschnelle der Bode




Größte Stromschnelle der Bode 

Treseburg

Im 18. Jahrhundert entstand am Zusammenfluss von Bode und Luppbode die kleine Siedlung Treseburg. Ihren Namen erhielt sie von der einstigen Burg, welche vor Jahrhunderten auf einem steilen Fels über dem Ort erbaut wurde. Zur Zeit der Gründung des Ortes im Bodetal war die Treseburg selbst aber nur noch eine Ruine.

Ihre Steine dienten als Baumaterial für die ersten Häuser der kleinen Siedlung. Deren Einwohner lebten mehr schlecht als recht vom Eisen- und Kupferbergbau sowie der Köhlerei und Forstwirtschaft. Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte Treseburg durch den Fremdenverkehr einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung.

In unseren Tagen ist Treseburg ein beliebter Erholungsort. Hier befinden sich zahlreiche Cafe's, Restaurants sowie Hotels und Ferienwohnungen. Treseburg liegt am Beginn des Naturschutzgebietes Bodetal und stellt den Ausgangspunkt für die unterschiedlichsten Wanderungen durch dieses einzigartige Naturreservoir und viele andere attraktive Ausflugsziele der näheren und weiteren Umgebung dar. Im Ort selbst sind die kleine harztypische Holzkirche sowie das Uhrenmuseum einen Besuch wert. 

Altenbrak

Altenbrak ist ein malerisch in die wilde Landschaft des Bodetals eingebetteter staatlich anerkannter Luftkurort wenige Kilometer östlich des Rappbodestausees. Der Ort schlängelt sich dem Flussverlauf folgend auf etwa zwei Kilometer Länge durch das schmale Gebirgstal.

Die Siedlung wurde vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts als Wohnort von Wald- und Bergarbeitern gegründet. In der Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgte an diesem Standort der Bau einer ersten Anlage zur Erzverhüttung, einem Gewerbe, welches bis zum Jahre 1867 in Altenbrak heimisch sein sollte.

Nach der Reichsgründung im Jahre 1871 wurde Altenbrak als Erholungsort entdeckt. Einer der berühmtesten Feriengäste aus dieser Zeit war Theodor Fontane, welcher im Jahre 1884 eine längere Zeit in diesem idyllischen Harzort verbrachte und seine Eindrücke in eines seiner Werke mit einfließen ließ.

In der Vergangenheit litt Altenbrak sehr oft unter dem Hochwasser der Bode. Mit dem Bau des Rappbode-Talsperrensystems konnte diese ständige Gefahr in den 1950er Jahren endlich gebannt werden. Die etwa 400 Einwohner sowie ihre zahlreichen Gäste müssen heute keine Angst mehr vor den zur Schneeschmelze unkontrolliert talwärts stürzenden Wassermassen haben.

Altenbrak steht in unseren Tagen vor allem für Ruhe und Erholung. Diese können Sie u.a.. beim Angeln in der Bode oder bei einer Wanderung durch die umliegenden Wälder finden. Durch den Ort führt z.B. der Wanderweg "Harzer Hexenstieg".

Im Sommer lädt außerdem das von einer großen Liegewiese umgebene Bergschwimmbad zu einem Besuch ein. Sehenswert sind darüber hinaus das Heimatmuseum und die schöne Bergkirche. Wer möchte, kann sich aber auch im nahen Ortsteil Wendefurth ein Boot ausleihen und damit den Stausee der Talsperre Wendefurth befahren.

Eine große Attraktion stellt des weiteren die im Jahre 1951 eröffnete Waldbühne dar. Hier finden im Sommerhalbjahr zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt. Doch schon allein wegen ihrer einzigartigen Anlage ist ein Besuch der außerhalb der Spielzeit frei zugänglichen Waldbühne lohnenswert.

 

Wasserbrücke Altenbrak

Die alte Wasserbrücke der Holzschleiferei steht heute unter Denkmalschutz. Früher wurde Wasser von der Talsperre Wendefurth durch einen Tunnel unter dem Bergrücken der Schöneburg hindurch, dann über diese Wasserbrücke geleitet, um dort Turbinen der Holzschleiferei anzutreiben.

Talsperre Wendefurth

Die Talsperre Wendefurth gehört zum Talsperrensystem des Bodewerkes und staut die Bode oberhalb des Ortes Wendefurth an. Sie dient dem Schutz vor Hochwasser, der Wasseraufhöhung des Flusses bei Trockenheit sowie dem Pumpspeicherkraftwerk Wendefurth als Unterbecken.

Die als Gewichtsstaumauer ausgeführte Betonmauer wurde in den Jahren von 1957 bis 1965 erbaut und im darauf folgenden Jahr als letzte Talsperre des Bodewerkes in Betrieb genommen. Das Bauwerk ist 230 Meter lang und 43,5 Meter hoch. Der Wendefurther Stausee besitzt ein maximales Fassungsvermögen von rund 8,5 Millionen Kubikmetern und hat in diesem Fall eine Fläche von 78 Hektar.

Die Krone der Staumauer kann von jedermann betreten werden. Von dort haben Sie eine gute Aussicht auf den Ort sowie den östlichen Teil des bei Vollstau bis zu drei Kilometer langen künstlichen Gewässers. Wer möchte, kann die mächtige Betonmauer im Rahmen einer Führung auch von innen besichtigen.

Das Wasser des Wendefurther Stausees dient nicht der Trinkwasserversorgung. Daher kann das Gewässer für diverse Freizeitaktivitäten genutzt werden. Bei Wendefurth befindet sich in Ufernähe eine schwimmende Gaststätte sowie ein Bootsverleih. Dort stehen insgesamt rund 50 Wassertreter und Ruderboote mit Platz für 2 bis 8 Personen zur Auswahl. Mit diesen Wasserfahrzeugen können Sie den Stausee ganz individuell erkunden.

Eine weitere Besonderheit stellt ein motorbetriebenes Floß mit Gastronomie dar, welches seinen "Heimathafen" ebenfalls an der erwähnten Gaststätte hat. Mit dem Motorfloß können Sie sich über den See fahren lassen und dabei in Ruhe das umfangreiche Angebot an Speisen und Getränken ausprobieren.

Der Stausee Wendefurth besitzt außerdem eine Forellenmastanlage. Des weiteren ist für Personen mit entsprechender Berechtigung das Angeln erlaubt. Diese Tätigkeit kann auch von Bord eines geliehenen Bootes aus erfolgen.

 

Katerstieg


Wanderbuch mit vielen Fotos

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12a. Harz Bodetal Tag 1 01.05.2015.pdf
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