2. Teil unserer Reise durch Slowenien

Von Judith & Thomas


26.-27. Juni 2018 - Ljubljana


Da wir schon am frühen Nachmittag in Ljubljana ankamen, beschlossen wir, die Altstadt schon zu besichtigen. Als Stellplatz nutzten wir das Angebot des Gasthauses Gostlina Livada, entweder zahlt man dort 10 € oder isst im Restaurant. Wir entschieden uns für letzteres und waren mit dem Essen recht zufrieden. Der Platz liegt gegenüber von dem Restaurant an einer recht befahrenen Straße, die Nähe von ca. 2 Kilometern zur Altstadt ist unschlagbar. Ljubljana hat uns sehr gefallen mit seinem besonderen Charme der hübschen Altstadtgässchen und schönen Häuser. Die Hauptstadt von Slowenien ist mit 280.000 Einwohnern recht überschaubar. Wir schauten uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an und genossen eine Pause in einem netten Café.

Am nächsten Morgen liefen wir wieder zur Altstadt und fuhren mit der Bahn hoch auf die Burg, die wir aber nur von außen ansahen und nicht besichtigten. Anschließend liefen wir noch über den schönen Markt mit der Vielzahl an Ständen von Obst und Gemüse. Die am Fluss liegenden Arkaden beherbergen Fleischereien, Käsegeschäfte, Bäcker und im Untergeschoss, das man über eine Wendeltreppe erreicht, gibt es frischen Fisch. Da das Wetter abermals wechselhaft war und es leicht regnete, machten wir eine kleine Kaffeepause an den Arkaden und saßen unter großen Sonnenschirmen. Danach ging es zurück zum Auto und wir fuhren ins Industriegebiet auf der Suche nach Campinggas. Da wir leider die original "Campinggaz" Flaschen hier in Slowenien nicht finden können, werden wir mit unserer Reserveflasche weiterhin kochen und statt mit Gas nunmehr mit Holzkohle im Atago grillen.

Kurz noch eingekauft und dann ging es zum sehr schönen, neuen Stellplatz Kamp Podgrad Vransko, den wir gewählt hatten, um in Ruhe noch Wäsche zu waschen, wieder frisches Wasser aufzufüllen und einen entspannten Abend zu verbringen.

Ljubljana Marktplatz

28. Juni 2018 - Burg Celje, Maribor und Therme Bioterme


Umplanung als wir das Regenwetter sahen
Umplanung als wir das Regenwetter sahen
Die Nacht über hatte es schon geregnet und das tat es immer noch, als wir aufwachten. Wir beschlossen deshalb, nicht die geplante Wanderung zu machen, sondern die Burg Celje und Maribor zu besichtigen, was eigentlich für den Tag darauf vorgesehen war. Erfreulicherweise blieb es tagsüber dann doch noch meistens trocken. Die Burg von Celje ist so klassisch, wie man sich eine mittelalterliche Burg vorstellt. Die Besichtigung kostet 4€ pro Person und umfasst auch eine kleine Ausstellung von Folterinstrumenten.
In Maribor parkten wir nördlich des Stadtzentrums. Maribor ist eine lebendige Studentenstadt, was viele kleine Kneipen bestätigen. Das Lentviertel als auch das jüdische Viertel ist sehr lebendig, dort wächst an einem Haus die älteste Weinrebe der Welt (siehe Bild unten). Außerdem hatten wir das Vergnügen eine Folklore Veranstaltung mit Tänzen in der Fußgängerzone zu sehen. 
Danach ging es in das hügelige, vulkanische Umland mit seinen Thermalquellen. Wir fanden einen schönen, günstigen Stellplatz bei der Therme "Bioterme Mala Nedelja", wo wir dann mit 30% Ermäßigung gleich baden gingen und den Tag geruhsam ausklingen ließen.

29.-30. Juni 2018 - Weingegend Jeruzalem


Die Weinberge von Jeruzalem
Weinberge Jeruzalem

Jetzt hatten wir den äußersten rechten Zipfel Sloweniens erreicht, vulkanisches Gebiet, leicht hügelig und hervorragend für Weinbau geeignet. Aber nicht nur das, den Morgen starteten wir mit einer Rundfahrt zu kulinarischen Sehenswürdigkeiten. Zunächst ging es zu der Ölmühle Kocbek, wo es äußerst delikates Kürbiskernöl gibt. Wir probierten einige Sorten, kauften natürlich etwas ein und waren insbesondere überrascht, wie lecker mildes, kaltgepresstes Kürbiskernöl schmeckt. Im Anschluss fuhren wir zur letzten sich in Betrieb befindlichen Schiffsmühle Babičev. Wir waren von dem großen Mühlrad im Wasser beeindruckt und kauften Mehl, das es nur in größeren Gebinden gibt, 5 kg feines Weizenmehl und 10 kg 1250er Roggenmehl, insgesamt für 7,50€, ein vernünftiger Preis. Besonders gefallen hat uns dann das Bienenmuseum Tigeli, wo wir ein ganz altes Bienenhaus besichtigten, leckeren Honig und Likör kauften. In Ormoz beginnt die Weinstraße, die nach Jeruzalem hoch in den Hügeln führt. Dort deckten wir uns in einem Weinkeller mit leckeren Weinen ein. 

Am Nachmittag wanderten wir den ersten Teil unserer Jeruzalem Wanderung, aßen abends lecker im Restaurant Brenholc und übernachteten in Jeruzalem bei der Kirche und Touristeninformation, wo man kostenlos stehen kann.
Nachdem Thomas so leckeres Brot gebacken hatte, versuchte sich Judith erfolgreich an einem ersten Sauerteigkuchen mit Aprikosen, den sie im Omnia Ofen auf dem Gasherd backte.
Im übrigen ist noch erwähnenswert, dass diese Region klimatisch für Wein ideal ist, die Nächte kaum abkühlen und die Wärme gehalten wird. Auch am heutigen Abend war es mit 20° noch sehr warm trotz wechselhaftem Wetter inkl. einiger Gewitterfronten, die von Kroatien herüber gezogen waren.
Nach einer warmen Nacht in der es nur geringfügig abkühlte, wanderten wir am nächsten Morgen bei nunmehr herrlichem Sonnenschein die restliche Strecke durch die Weingegend. Insgesamt umfasst die Wanderung 12 km. Es bieten sich immer wieder schöne Ausblicke über die Weinberge, überall blüht es und unzählige Schmetterlinge und Insekten schwirren durch die Luft. Da merkt man erst wie sehr Wildblumen durch die Intensivlandwirtschaft verdrängt worden sind. Hier in Slowenien scheint es noch ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen Natur und Landwirtschaft zu geben.

Nach der Wanderung fuhren wir kurz zum Einkaufen nach Ormoz und dann weiter zum Ausgangspunkt unserer nächsten Wanderung und zwar nach Rogla im Pohorje Gebirge (Bachergebirge), einem bekannten slowenischen Skiort. Auf dem dortigen Parkplatz kann man mit dem Wohnmobil kostenlos stehen, es gibt sogar Strom und Wasser.


1. Juli 2018 - Rogla und das Moorgebiet Lovrenčka Jezera


Das Moorgebiet Lovrenčka Jezera
In den Bergen auf 1.500 m Höhe erwies sich das Wetter heute morgen als äußerst frisch mit nur ca. 10 Grad. Also zogen wir unsere warmen Sachen an und wanderten Richtung Moorgebiet. Die Strecke scheint ein äußerst beliebtes Wanderziel zu sein, zumindest an diesem Sonntagmorgen begegneten uns etliche Wanderer. Der Weg führt wunderschön durch Fichtenwälder. Das Moorgebiet selbst besteht größtenteils aus Latschenkiefern. Ein kleiner Holzpfad führt einen kleinen Rundweg entlang und man kann noch einen Aussichtsturm besteigen. Im Laufe des Vormittags heiterte das Wetter auf. 
Im Anschluss fuhren wir wieder auf den Campingplatz Kamp Podgrad, Vrasko, der uns bei der Fahrt Richtung östliches Slowenien schon so gut gefallen hatte. Thomas zauberte mit dem Dutch Oven ein Weizensauerteigbrot, das diesmal noch besser geworden war. Am Abend grillten wir.

2. Juli 2018 - Sveta Gora & Pleše Wiesenwanderung und Škofja Loka


Es überraschte uns, wie naturnah, gebirgig und schön die Region mitten in Slowenien bei Zagorje ob Savi ist. Tief im Tal fließt die Save, ein Fluss dessen Quelle in Slowenien liegt, durch mehrere Länder fließt und bei Belgrad in die Donau mündet. Wir sahen uns den Heiligen Berg Sveta gora mit der Kirche Sveta Marija an, die leider nicht offen war. Anschließend wanderten wir auf den nahe gelegenen Blumenberg Pleše, auf dem es summte und brummte. Wir konnten uns kaum satt sehen, an der Vielzahl von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten. Die unzähligen Blumen begeisterten uns.

Für den Nachmittag hatten wir geplant, uns das hübsche Städtchen Škofja Loka anzusehen, das auf dem Weg Richtung Triglav Gebirge hinter Ljubljana liegt. Dort befindet sich auch ein nachts für Wohnmobile kostenloser Stellplatz. In dem Städtchen werden alle 6 Jahre Passionsspiele aufgeführt, die als Kulisse die gesamte wunderhübsche mittelalterliche Stadt verwenden. Zwar nur klein, aber mit beeindruckenden, hübschen alten Häusern und kleinen Gassen gefiel uns die Stadt sehr. Nach dem Abendessen im Restaurant Gostlina Kašča, dem alten Getreidespeicher, welches in Ordnung aber nicht übermäßig gut war, bummelten wir noch durch die Straßen.

Škofja Loka, Panoramafoto

3. Juli 2018 - Vintgar Klamm und Bohinj See


Bohinj See
Bohinj See
Gleich am Morgen ging es weiter zu einem der touristischen Highlights, das wir eigentlich am Anfang der Reise ansehen wollten, das jedoch erst am 23. Juni öffnete, die Vintgar Klamm in der Nähe des Bleder Sees. Der Andrang war wirklich beträchtlich, die kleinen, engen Straßen dorthin überfüllt mit Autos, wir wurden auf einen Parkplatz eingewiesen. Die Klamm ist romantisch schön und der Eintritt von 5€ pro Person lohnt sich. Wenn da nicht dieser extreme Besucherandrang wäre. Die Fotos zeigen deshalb einmal geschickt fotografiert die Klamm ohne Besucher und einmal die Realität.
Im Anschluss ging es zum Bohinj See an den sehr idyllisch am Ende des Sees gelegenen Campingplatzes, wo wir planen für drei Nächte zu bleiben. Man muss sich dort die Stellmöglichkeit selbst suchen und wir fanden einen guten Platz, unweit vom Wasser entfernt. Den Nachmittag verbrachten wir mit Faulenzen, der Vorbereitung eines Schichtfleischs im Dutch Oven und Baden ... und den Abend dann mit einem wieder super leckerem Essen.

4.-5. Juli 2018 - Bohinj See


Nach nächtlichem Gewitter und Regenfällen war es am nächsten Morgen erst noch leicht regnerisch, aber im Laufe des Mittags entwickelte sich abermals ein sonniger Tag. Wir fuhren vom Campingplatz aus mit dem Touristenboot zum anderen Ende des Sees. Das Boot ist elektrisch betrieben, da im Triglav Nationalpark erfreulicherweise keine Motorboote auf dem See erlaubt sind und stammt original vom Königssee. Der See ist der größte Sloweniens und ist 450 Meter tief und beherbergt viele Fische, unter anderem sehr große Seeforellen.
Der Rückweg zum Platz ging an der Nordseite des Sees entlang, ein typischer Spazierweg, der aber ab und zu auch steinig und matschig war. Immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke auf den See und die herrlichen, hohen Berge rundherum, die teils noch Schneefelder haben.
Zum Kaffee gab es dann im Omnia gebackenen Heidelbeer-Mürbeteigkuchen, auch eine schöne schnelle Backalternative für das mobile Reisen.
Für den nächsten Tag war der Savica Wasserfall vorgesehen. Wer es sich einfach machen will, der fährt mit dem Auto hoch zum großen Parkplatz und läuft dann ca. 20 Minuten hoch zum Wasserfall. Der schönere und etwas sportlichere Weg, den wir wählten, ist zu Fuß vom Campingplatz aus. Insgesamt sind das 9,5 Kilometer und 250 Meter hoch und herunter. Das Wetter war schön und zunächst ging es das Tal hinauf durch schöne Wiesen und entlang von Gehöften. Abermals sahen wir viele Schmetterlinge, so dass Slowenien für uns als das Land der Schmetterlinge in Erinnerung bleiben wird. Dann ging es in den Wald und letztlich landeten wir beim Gebührenhäuschen für den Wasserfall. Dieser kostet 3€ Eintritt pro Person, und wir waren abermals erstaunt, wie viele der Naturschönheiten in Slowenien doch vermarktet werden. Zum Wasserfall führen Stufen hoch und die Menschenmassen schoben sich entlang. Nach einer kleinen Mittagspause aus einer Bank ging es zurück ins Tal, diesmal auf der anderen Flussseite.
Es war eine gute Entscheidung gewesen, die Wanderung über die Mittagszeit zu machen, brauten sich am Nachmittag dann doch die Wolken zusammen und es gab ein heftiges Gewitter. Wir saßen jedoch gemütlich und gut vom Regen geschützt unter unserem Sonnensegel.
Das Gewitter - Weltuntergangsstimmung am Bohinj See
Das Gewitter - Weltuntergangsstimmung am Bohinj See

6. Juli 2018 - Zurück zur Soča


Unser wundervoller Urlaub endete dort, wo er begonnen hatte, an der schönen Soča und im Triglav Nationalpark, wo morgen früh bevor es nach Hause geht noch eine kurze Wanderung geplant ist. Der Weg dorthin vom Bohinj See führte über die Berge. Enge Straßen und unzöhlige Serpentinen forderten die Fahrkunst. So brauchten wir vom Bohinj See bis nach Trenta zum dortigen Campingplatz auch ca. 3 Stunden, reine Luftlinie sind es weniger als 15 Kilometer Entfernung, da jedoch genau das Gebirge des Triglav Nationalparks dazwischen liegt, muss man außen herum fahren, was insgesamt ca. 125 Kilometer ausmacht. Der Trenta Campingplatz liegt sehr idyllisch an der Soča. Er ist eher klein und ruhig und wir hatten das Glück, direkt neben der Soča parken zu können mit traumhafter Aussicht für uns und Fanny. Von hier aus machten wir eine kurze 5,5 Kilometer lange Wanderung die Soča hoch bis zu dem Alpingarten Juliana. Der am Hang liegende Garten ist sehr liebevoll mit einer Vielzahl heimischer Pflanzen angelegt und kostet 3€ Eintritt pro Person. Wir freuten uns beim Ansehen, wie viele der Pflanzen wir in den letzten Tagen schon in der Natur gesehen hatten.
Zum Kaffee hatten wir uns dann noch eine Bleder Cremeschnitte als Abschied gegönnt. Und abends wird es nochmals Ćevapčići geben mit unserem neuen Spezialreisrezept mit frischer Paprika und pürierten Tomaten (mehr dazu auf unser Homepage www.siebeneinhalb.eu bei Outdoorküche).

7. Juli 2018 - Slemenova špica Wanderung und Heimfahrt


Am Heimfahrtstag erwartete uns noch ein absolutes Wanderhighlight Sloweniens, eine Bergtour im Triglav Nationalpark. Wir fuhren steile Serpetinen hoch zum Vršič Pass, dem höchsten Gebirgspass Sloweniens, den wir am Anfang unserer Reise auch schon einmal überquert hatten. Am frühen Morgen kurz vor Neun war dort schon viel los und wir fanden glücklicherweise noch eine Parkmöglichkeit am Straßenrand. Die Wanderung auf den Berg Slemenova und zurück ist nur etwas mehr als 5 Kilometer lang, hat aber ca. 300 Höhenmeter auf und ab. Das Wetter war herrlich und wir wanderten durch ein alpines Blumenmeer - beeindruckender als manche Alpenwanderung in Oberstdorf, die wir früher gemacht hatten. Besonders begeisterte uns die wilde Clematis. Oben angekommen, genossen wir eine traumhafte Aussicht. Gegen Mittag waren wir wieder zurück und haben dann vor der Heimfahrt noch Mittag in Kranjska Gora gegessen.
Dann ging es zurück über den Wurzenpass nach Villach. Eine Zwischenübernachtung legten wir letztlich in der Nähe von Bayreuth an einem Feld ein, wo Fanny die Aussicht auf etwas Gerste und entfernt vorbeifahrende Autos ungemein gefiel.

Eine Kurzform unserer Reise mit Karte und einer Tabelle mit den Übernachtungen, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten findest du bei den

Reiserouten und mehr.


Unsere eigenen Videos:

Teil 1: Julische Alpen und Soča                                 https://youtu.be/-rMZYYFOlsk

Teil 2: Der Karst                                                           https://youtu.be/fpyIlT90hw0

Teil 3: Die Adria                                                           https://youtu.be/fe3KZT81amA

Teil 4: Ljubljana und der Osten                                https://youtu.be/HBCLClx-SPY


Head unserer Internetseite: www.SIEBENEINHALB.eu

 

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