Virtuelle Stadtbesichtigung Osterode am Harz

Bild: Karte von Osterode am Harz

Kurzbericht

Unser Pfingstwochenende im Harz begann mit einem Stadtrundgang durch den hübschen Ort Osterode. Der Wochenmarkt versorgte uns mit leckerem lokalen Honig für unser erstes Frühstück im neuen Wohnmobil. Und das Städtchen wartete mit vielen Kleinoden auf, einer schönen Harzer Architektur, alten Kirchen (die erfreulicherweise auch offen waren) und kleinen Geschäften (unter anderem einem guten Schlachter, der für die weitere Versorgung des Tages sorgte). Besonders beeindruckt hat uns der gepflegte Zustand der vielen alten Häuser, was nicht typisch für den Harz ist, wo es wohl aufgrund der strukturschwachen Lage oft an Geld mangelt .

Zu Abend haben wir dann in der Gaststätte “Alte Ratswaage” gegessen. Hier ist anzumerken, dass das alte Haus wirklich sehenswert ist, man auf die Kochkunst aber verzichten kann, die vermutlich durch die angeschlossene Bowling-/Kegelbahn nur mit durchschnittlicher Qualität aufwartet.


Quellen www.wikipedia.de, www.navigator.osterode.de


Harzkornmagazin - Rathaus

Da der Anbau von Getreide ungeeignet ist, man aber früher viele Arbeitskräfte für

den Bergbau im Gebirge benötigte, musste die Nahrungsmittelversorgung der Be-

Bild: Karzkornmagazin Rathaus

völkerung des Oberharzes durch entsprechende Lager- und Transport-möglichkeiten gesichert werden. Aus diesem Grund errichtete man 1719 bis 1722 das Osteroder Harzkornmaga-zin. Dieses beherbergte damals bis zu 2.000 Tonnen Getreide für das Hannoversche Herrscherhaus. Das Getreide wurde zu festen, günstigen Preisen an die Oberharzer verkauft. Seit 1989 wird der barocke Zweckbau als Rathaus genutzt.


Marktkirche St. Aegedien

    Die Marktkirche "St. Aegidien" in Osterode am Harz stammt aus dem 13. Jahrhun-

     dert und ist offenbar der Nachfolgebau der ursprünglichen Stadtkirche.

Osterrode war die Residenz der Herzöge von Grubenhagen. Als Herzog Philipp II. im Jahre 1596 kinderlos starb, starb mit ihm die Grubenhagener Linie der Welfen aus. Seine letzte Ruhestätte fand er neben seinen Eltern und Brüdern in der Gruft der St. Aegidienkirche in Osterode.

Heute stehen die Grabplatten an der Wand des Chorraums der Kirche. Sie zeigen Philipp I. (+ 1551), Philipp II. (+ 1596) und seine Gemahlin Clara (+ 1595), Herzog Ernst (+ 1567), seine Gemahlin Margarete (+ 1569), Herzog Wolfgang (+ 1595) und seine Gemahlin Dorothea (+ 1586).


Rinnesche Haus

Bild: Rinnesche Haus in Osterode am Harz

   Dieses Gebäude erbaute man um 1610 für den Juristen Prof. Andreas Cludius, an den auch heute noch die Wappen und die Figuren „Justitia“ und „Clementia“ über dem Torbogen erinnern. Später wurde das Haus als Gasthof „Englischer Hof“ genutzt, in dem 1824 Heinrich Heine auf seiner Harzreise übernachtete.


Marienvorstadt

    Die Marienvorstadt war früher ein eigenständiges Dorf vor den Mauern Osterodes, das erst im Laufe der Zeit mit der Stadt verwuchs. Hier lebten und arbeiteten früher überwiegend Gerber und Weber, die nur geringe Einkünfte hatten.


Jorns Kupferhammer

    Im Bereich der Straßengabelung zwischen Seesener Straße und Rotemühlenweg befindet sich der alte Jornsche Kupferhammer. Seit 1579 ist eine Kupferschmiede in Osterode nachweisbar und seit 1682 wird an dieser Stelle ein Kupferhammer betrieben.

Das von den Kupferhütten der Harzregion angelieferte Rohkupfer, sogenanntes Garkupfer, verarbeitete man hier zu Blechen, Stäben und Kesselschalen. Mit der Wasserkraft des Mühlengrabens arbeiteten die Hämmer und das Gebläse des Schmelzofens, der noch bis in das 19. Jahrhundert mit Holzkohle aus den Harzforsten betrieben wurde. 


Jüdischer Friedhof

     Von der Seesener Straße hat man Zugang zu dem wieder hergerichteten jüdischen Friedhof hinter dem Hammerwerkgebäude.


St. Marienkirche

1233 wurde die St. Marien-Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Sie lag damals noch außerhalb des von einer Mauer umringten Stadtbereichs in der sog. Marienvorstadt. Diesen Charakter einer alten Dorfkirche mit Fachwerkelementen erkennt man noch heute. Im Inneren beeindruckt sie mit einem historischen Schnitzaltar aus dem Jahre 1517.


Stadthalle

In der Stadthalle gibt es über das ganze Jahr verteilt zahlreiche, abwechslungs-reiche Veranstaltungen. 1973 eingeweiht und vor wenigen Jahren grundlegend renoviert, ist die Stadthalle Osterode heute mehr denn je der Mittelpunkt kulturellen Lebens in Osterode und wird für Veranstaltungen aller Art genutzt. Etabliert hat sich das alljährlich ausverkaufte Theaterabonnement, das auf bekannte Künstlernamen in klassischen, aber auch modernen Stücken setzt. Große Namen aus dem Showgeschäft locken auch immer wieder Musikbe-geisterte zu den Konzerten aus nahezu allen Genres, von der großen Volksmusik-gala über bekannte Rock- und Popgrößen, bis hin zu Aufführungen klassischer Werke. Gezielt wird aber auch ein jugendliches Publikum mit Discoveran-staltungen oder Public Viewing Events zu großen Fußballmeisterschaften ange-

Bild: Stadthalle von Osterode am Harz

sprochen. Und viele Kinder erleben bei Figurentheater, Märchen und Kindermusicals, dass Kultur nicht nur den Großen vorbehalten ist. Hinzu kommen regelmäßig stattfindende Messen, Ausstellungen, Bälle und sonstige Anlässe, wofür ein großer Saal mit 872 sitz- oder ca. 2000 Stehplätzen benötigt wird. Nicht alles sind stadthalleneigene Veranstaltun-gen, häufig wird auch vermietet und die unterschiedlichsten Veranstalter, von der großen Eventagentur bis zum örtlichen Verein bekommen den entsprechenden Rahmen mit dazugehörigem Service geboten. Mit dem „da capo!“ kommt ein Restaurant mit außergewöhnlich guter Küche hinzu, das sich auch als Ort für private und geschäftliche Feiern einen Namen gemacht hat.


Schachtrupp-Villa

Johann Friedrich Schachtrupp ließ den Bau der Villa 1819 beginnen. Im Geländer des Balkons befindet sich das Wappen der Familie, deren 1812 gegründete Bleiweißfabrik sich zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig der Region entwickelte. Die Stadt erwarb die klassizistische Villa 1858. Der dazu gehörige Garten diente damals als Kurgarten des ehemaligen Kurortes Osterode.

Ab 1867 wurde das Gebäude als städtisches Gymnasium genutzt, bis zu ihrer Sanierung wurde das städt. Reisebüro und die Touristinformation untergebracht.  Die klassizistische Schachtrupp-Villa wird von den Osteroder Bürgern auch gern Kaffeemühle genannt. Dieser Name ist auf die quadratische Form des Fachwerkgebäudes zurückzuführen, das einer alten Kaffeemühle sehr ähnlich sieht.


Pulver- und Sonnenturm

An einem Teil der Stadtmauer befinden sich der Sonnenturm und der kleine Pulverturm. Die Osteroder Stadtmauer wurde 1233 erstmals urkundlich erwähnt; sie war etwa 1700m lang und besaß vier Tore: das Neustädter Tor, das Jacobitor, das Johannistor und das Marientor, die alle bereits im 19. Jahrhundert abgebrochen wurden. Noch heute erinnern Straßennamen an diese Tore.


Neustädter Schule

Bild: Neustädter Schule in Osterode am Harz

Das ehemalige Palais der Familie Schachtrupp am Spritzenhausplatz wird heute als Hauptschule genutzt. An dem Gebäude findet man Stilele-mente der Schachtrupp-Villa wieder. Dieses in der Mitte des 16. Jahr-hundert errichtete Gebäude, besitzt ein reich verziertes Balkenwerk, das neben den geschnitzten Sonnenrosen auch ein Kordelfries aufweist. Beachtens-wert sind auch die großen Fußwinkelhölzer an einigen der senkrechten Balken (sogenannte Stiele), die man in der Region bei vielen Fachwerkhäusern aus dieser Zeit finden kann.


St. Jakobi Schlosskirche

Schon im 12. Jahrhundert befand sich im Bereich der heutigen Kirche eine Kapelle, in deren Nähe sich der älteste Markt von Osterode befunden haben mag. Seit 1233 lässt sich hier ein Nonnenkloster nachweisen, das nach der Regel der Zisterzienser lebte.

Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Kloster aufgehoben und von Herzog Ernst III. zum Schloss Osterode umgebaut. Später residierten hier nur noch der landesherrliche Amtmann sowie ein Obergericht bzw. das Amtsgericht, das noch heute den Südflügel des Schlosses nutzt.

In den Jahren 1751/1752, wurde die Schlosskirche grundlegend umgebaut und erhielt damals ihre heutige Gestalt.

Im Inneren sind eine Moses Figur aus dem 16. Jahrhundert, ein aus dem 12. Jahrhundert stammender Taufstein, mehrere Epitaphe sowie der im 17. Jahr-hundert, unter Verwendung älterer Altarflügel, neuerrichtete Altar besonders sehenswert.


Museum im Ritterhaus


Behrsche Sattelhof

Das etwas zurückverlegte Gebäude, der sogenannte von Behrsche Sattelhof, diente den hier in der Region begüterten Adelsfamilien von Behr bzw. ab 1596 von Oldershausen als Stadtwohnung. Das Familienwappen der von Behr findet sich noch heute über der Eingangstür. 


Ehemalige Synagoge

Bild: Ehemalige Synagoge in Osterode am Harz

An dem Gebäude Langer Krummer Bruch Nr. 18 erinnert heute eine Gedenktafel an seine frühere Nutzung als jüdische Schule und Synagoge. Eine Jöddenstraße lässt sich in Osterode erstmals für das Jahr 1485 nachweisen. Die jüdische Gemeinde besaß seit dem 17. Jahrhundert im Langen Krummen Bruch eine Synagoge. Die Juden hatten auch hier unter Erschwernissen zu leiden: so durften sie keine handwerklichen oder landwirtschaftlichen Berufe ausüben, sie mussten Sondersteuern zahlen und benötigten besondere Aufenthaltsgenehmigungen. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlangten die jüdischen Einwohner Osterodes ihre Gleichberechtigung, nachdem bereits während der Zeit des Königreiches Westfalen (1807-1813) vorübergehend die Sondergesetze für Juden aufgehoben worden waren. Wirtschaftlich betätigten sie sich überwiegend als Viehhändler, Klein- und Trödelhändler oder als Geldwechsler.

In der sogenannten »Reichspogromnacht« am 9. November 1938 wurde auch das Gotteshaus im Langen Krummen Bruch geschändet und sein Inventar zerstört. Diejenigen jüdischen Einwohner Osterodes, denen die Flucht ins Ausland nicht mehr gelang, wurden deportiert und in Konzentrationslagern ermordet. Das Gebäude mahnt zur Erinnerung, zum Nichtvergessen und zur Trauer.


Ehemalige Luisenschule - Stadtbibliothek

Bild: Ehemalige Luisenschule - heutige Stadtbibliothek in Osterode am Harz

In diesem 1827 errichteten Gebäude befand sich seit 1908 die private "Höhere Töchterschule" (Luisenschu-le). Diese seit 1832 bestehende Bildungseinrichtung wurde 1920 in die "städtische Oberschule" (heute Gym-nasium) eingegliedert.

Bis 1960 unterrichtete man in diesem Gebäude noch einige Schulklassen des Gymnasiums. Dann nutzte die Volks-schule und später die Sonderschule einige Jahre die Räume, bevor hier 1977 die Stadtbibliothek eingerichtet wurde.


Ratswaage

Bild: Ratswage in der Stadt Osterode am Harz

Mit seinem hochgezogenen Giebel und seinem Sonnenrosenschmuck fällt die Ratswaage besonders ins Auge. In diesem 1550 erbauten Haus wurden nicht nur Waren gewogen und gemessen, worauf der Waagebalken an der Fassade noch heute hindeutet, sondern es diente auch als Hochzeits-haus und als Posthalterei. Eine eige-ne Hochzeitsordnung regelte die Benutzung der Räume und den Ablauf der Feiern; daneben fanden auch kulturelle und andere gesellige Veranstaltungen in diesem Gebäude statt, das zeitweilig sogar ein Kino beherbergte.

Ein Brand am 28. Dezember 1969 beschädigte dieses dem bürgerlichen Gemeinschaftsleben dienende Bauwerk, dessen Vorderfront jedoch weitgehend unzerstört blieb und restauriert werden konnte. Ob das Horn-Wappen über dem Eingangsbogen mit der Umschrift: „Dat sin nicht alle Jeger de de horne blasen“ auf den Erbauer oder die Posthalterei hindeutet, ist noch nicht geklärt. Interessant ist auch die Schreckmaske an der Giebelspitze, die Schaden vom Hause abwenden soll.


Altes Rathaus

In diesem repräsentativen Bau tagte der Rat, der (bevor sich eine Teilung der Gewalten durchsetzte) die Verwaltungsgeschäfte führte, Verordnungen erließ und Recht sprach. Das Erdgeschoss diente als Kaufhaus und Markthalle. Im Weinkeller des Rates, dem Ratskeller, gab es einen Ausschank.

Der große Stadtbrand im Jahre 1545 zerstörte das vermutlich im 14. Jahrhundert errichtete Rathaus. An seiner Stelle errichtete man 1552, wahrscheinlich unter Verwendung der alten Grundmauern, das heutige Gebäude.

Unter dem Erker ist an Ketten eine Walfischrippe befestigt, die als eine Art Talisman, die Stadt vor Überflutungen durch die Söse schützen sollte. Heute befindet sich hier das Stadtarchiv, das Trauzimmer und das Restaurant "Ratskeller". 


Eseltreiberdenkmal

Bild: Eseltreiberdenkmal in Osterode am Harz

Dieses bemerkenswerte Denk-mal steht vor dem „Alten Rathaus" von Osterode am Harz, als Zeugnis der Geschichte der Eseltreiber.

Damals gab es im Harz nur wenige Straßen, die selten und nur grob gepflastert waren. Viele Orte waren nur über Feld- und Waldwege zu erreichen. Daher hatte sich eine Art Eseltreiber Gilde gebildet, die den Nahrungsmitteltransport vom Harz-kornmagazin in den Oberharz über-nahm. Die sogenannten Eseltreiber, damals sehr angesehene Kaufleute, zogen meist mit Karawanen von bis zu zwanzig Eseln in den Oberharz. Diese Tiere trugen die schweren Säcke sicher über die damals schlechten, schmalen Wege.

Die Kleidung der Eseltreiber bestand aus einem blauen Leinenkittel (Kruiperkittel genannt), manchesterne Beinkleider und braunen Gamaschen. Dazu gehörte eine Lederpeitsche, die als Signal- und Kommunikationsmittel diente.


Alte Burg

Die Alte Burg ist die Ruine einer Spornburg in Osterode am Harz im niedersächsischen Landkreis Osterode am Harz. Sie besteht nur noch aus der Hälfte eines Bergfrieds. 

Der Burgrest befindet sich nordöstlich der Osteroder Altstadt auf der Südwestflanke des Butterbergs, einem zwischen der Söse im Süden und dessen Zufluss Lerbach im Nordwesten gelegenen Bergsporn der Südwestabdachung des Mittelgebirges Harz. Der Bergfriedrest steht auf etwa 250 bis 255 m ü. NHN. Heute befindet er sich innerhalb eines Friedhofs, über den der Zugang möglich ist. Im Lerbachtal verlief die Alte Harzstraße. 

Von der Alten Burg auf einem Burgplatz von 40 x 60 m ist nur ein kleiner Rest des Bergfrieds erhalten geblieben. Der größte Teil der Anlage ist durch seine Nutzung als Steinbruch abgetragen worden. Die heutige Turmruine wurde aufwendig renoviert. Ursprünglich war der runde Bergfried 33 m hoch und hatte einen äußeren Durchmesser von 15 m. Seine Mauern waren bis zu 3,5 m stark, und er verfügte über fünf Stockwerke. 

Die Burg wurde erstmals urkundlich 1153 erwähnt. Sie gehörte seit dem 12. Jahrhundert Heinrich dem Löwen. Nach seinem Tod gelangte sein Sohn Otto IV. in ihren Besitz. Später erbte sie Otto das Kind. Weitere Inhaber waren Albrecht der Lange und Heinrich der Wunderliche. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Burg als Sitz der Herzöge von Grubenhagen und als Witwensitz des Geschlechts genutzt. Zuletzt wurde sie von der Herzogin Elisabeth bewohnt, die 1513 verstarb. Danach begann die Anlage zu verfallen.


Bild: Touristeninformation in Osterode am Harz

Eisensteinstraße 1

37520 Osterode am Harz

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Fax: +49 (0)5522 318 380

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Stadtrundgang Osterode am Harz

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15. Osterode Stadtrundgang 14.05.2016.pd
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