Nach einem abermals guten Frühstück mit Aufbackbrötchen, wanderten wir hinauf zur
Vogelbeobachtungstour auf der Insel Runde. Auf den Höhen der Insel befindet sich ein Hochmoor, unser alter Bekannter Wollgras erfreute unser Auge. Die Wege sind ausgiebig, aber manchmal
verwirrend ausgeschildert und an den sumpfigen Stellen mit Holzbohlen und Planken belegt, so dass man vernünftig gehen kann. Sämtliche Vogelbrutgebiete liegen auf der gegenüberliegenden
Seite der Insel und wir gingen zunächst zu Lundeura, wo insbesondere Papageitaucher brüten. Uns war gesagt worden, dass man in den Abendstunden, so ab 21 Uhr besonders viele sehen sollte, aber
wir waren auch mit dem Ergebnis der Vogelsichtungen am Vormittag zufrieden. Zumindest waren noch wenige Besucher da, außer eines Vogelkundigen, der mit seinem großen Telebobjektiv schon am frühen
Morgen dorthin gewandert war. Die Papageitaucher sind wirklich sehr putzig, fliegen etwas wuselig und watscheln, wenn sie laufen. Ihre Hauptfähigkeit liegt wohl wirklich im Tauchen. Thomas konnte
viele schöne Fotos machen. Besonders erfreute uns ein brütendes Adlerpaar mit Jungem auf einem hohen Felsen. Interessant zu beobachten waren die Raubmöwen, die über die Hochebene kreisten,
vermutlich nach kleinen Feldlerchen oder anderen Jungvögeln suchend. Ab und zu, wenn sich zwei im Flug begegneten, führten sie (Schein-)kämpfe in der Luft durch. Nach ausgiebiger Vogelbeobachtung
liefen wir hinauf auf den Sandstornet und bis zum Kaldekloven, um dort insbesondere die Basstölpel bei ihrer Jungenaufzucht und den Flugkünsten zu beobachten. Wir sahen dort auch einige
Krähenscharben und Trottellummen. Die steilen Felsen beeindrucken insbesondere im Hinblick auf die Vorstellung, dass sich die Jungen - noch nicht flügge - von dort ins Meer stürzen. Unser
weiterer Weg führte uns Richtung Leuchtturm. Dort kann man prinzipiell auch in alten Wohnhäusern übernachten, diese werden jedoch zur Zeit renoviert. Der Weg hinab zum Leuchtturm ist steil, es
blies ein kräftiger Wind und wir waren froh unten angekommen zu sein. Am Fuße des Leuchtturms setzen wir uns in den Windschatten und aßen zunächst einmal die mitgenommenen Brote und Tomaten, dazu
gab es Kaffee. Anschließend kletterten wir noch zur einer alten Leuchtturmruine und beobachteten die Basstölpel, die erfolgreich von ihren Fischgängen zurück zu den Nestern flogen. Wir konnten
nicht erkennen, woraus ihre Beute bestand, Tang war auf alle Fälle dabei.
Anschließend führte unser Weg wieder steil den Berg hinauf zum Bereich der Skarveura und zum Raudetinden. Wir hatten schöne
Ausblicke zurück zum Leuchtturm und über die Hochmoorebene, sahen dort aber keine Brutbereiche mehr.
Schließlich ging es zurück nach Goksøyr, die steile Teerstraße die letzten Meter war der unangenehmste Teil für unsere Knie.
Insgesamt legten wir 8 km Wanderung mit 560 Höhenmetern hinauf und hinunter zurück.
Den späten Nachmittag verbrachten wir ausnahmsweise einmal mit Faulenzen und Lesen, zum Abend wurde noch gegrillt. Leider
wurde das Wetter immer ungemütlicher und frischer und wir hofften, dass der nächste Tag für die Bootsfahrt nicht zu stürmisch werden würde.
Wir frühstückten, machten unser Wohnmobil fertig, d.h. entsorgten das Altwasser, die Toilette und füllten Frischwasser auf.
Dann fuhren wir zum Hafen, parkten dort und warteten auf die Bootsfahrt, die um 11.10 Uhr startete. Der Kapitän Johan war ein unterhaltsamer Norwegischer Seebär, nein, in der Tat ehemaliger
Lehrer und wir waren eine aus diversene Nationalitäten zusammengewürfelte Runde von 13 Passagieren. Neben einem radelnden Dänen, waren es Deutsche, Venezuelaner, Amerikaner und Italiener, die
alle mit Motorrädern auf einer organisierten Tour in Norwegen unterwegs waren. Der Kapitän erzählte uns, dass er vor 10 Jahren in Runde noch als Lehrer unterrichtet hatte, immer das Boot "Aquila"
gesehen hatte, mit dem der Vorbesitzer unterwegs war. Ihn dann eines Tages gesagt hätte, wenn er mal aufhören würde wollen, dann sollte er Bescheid geben. Und das passierte dann noch im gleichen
Jahr, in 2006. Seitdem fährt Johan dreimal am Tag rund um die Insel und zeigt den Besuchern von außen Rundes beachtliche Vogelwelt. Am heutigen Tag hatten wir Glück, die See war relativ ruhig,
natürlich schaukelte das Boot etwas, aber ab und zu guckte auch die Sonne hinter den Wolken hervor. Wir fuhren im Uhrzeigersinn um die Insel herum, zunächst unter einer der beeindruckenden
Brücken in Norwegen hindurch, die die Inseln verbinden und interessanterweise oftmals nur einspurig sind. Oben auf der Brücke ist dann eine Ausweichmöglichkeit und man muss gucken, dass man
einander Platz lässt und vorausschauend fährt.
Wir fuhren an schwimmenden Papageitauchern vorbei und dann ganz nah an die Brutfelsen heran. Besonders witzig fanden wir die
Krähenscharben, die immer auf Felsen saßen und sich durch unsere Nähe nicht sehr beeindrucken ließen. Diese Vögel haben grüne Augen und Thomas konnte abermals einige gute Fotos schießen. Wir
konnten auch dank des ruhigen Seegangs in die Grotte hineinfahren, in der auch unzählige Vögel geschützt brüteten, es aber sehr intensiv nach Vogelkot roch. Johan erzählte uns, dass die Kolonie
der Basstölpel, die wir schon von Land aus gesehen hatte, in den letzten Jahrzehnten immer mehr gewachsen ist und die Vögel auch immer weiter oben brüten. Alle Vögel, die gut tauchen können, wie
die Basstölpel, Papageitaucher, Krähenscharben haben hier besonders gute Bedingungen und ein reiches Nahrungsangebot, während Möwenarten, bspw. die Dreizehenmöwe, die auf Oberflächenfische
angewiesen sind, in dieser Gegend keine guten Bedingungen vorfinden, insbesondere in diesem Jahr. Die Papageitaucher hingegen haben dieses Jahr einen besonders guten Bruterfolg, d.h. jedes Paar
hat ein Junges.
Wir erfuhren auch, dass bei den Basstölpeln immer ein Elternpaar beim Nest ist, um aufzupassen, dass das Junge nicht auf die
Felsen hinunter fällt, was leider ab und zu passiert und dann die Adler erfreut, die dort auch brüten, sich aber weniger auf Fische als auf junge Vögel spezialisiert haben.
Schließlich umrundeten wir noch die Spitze der Insel mit dem Leuchtturm und kehrten zum Hafen zurück. Die Tour mit der
Aquila können wir sehr empfehlen.
Nun verließen wir die Insel wie geplant Richtung Trollstigen. Die Fahrt war angenehm und dauerte ca. 3-4 Stunden. Wir
machten einen kurzen Stopp am Fjord gegenüber der Einmündung des Geirangerfjords und genossen die Aussicht. Abermals nahmen wir eine Fähre und kamen schließlich auf dem Parkplatz des Trollstigen
an. Dort standen auch einige Wohnmobile, um dort zu übernachten. Die Berge waren jedoch neblig verhangen und es regnete. Wir liefen durch die für Touristen angelegten Bereiche, einen Steg hinaus
und sahen grau in grau leider nicht viel.
Wir kochten Rentiergeschnetzeltes. Das erste war so lecker gewesen, so dass wir noch eines
machen wollten. Derweil lasen wir den Wetterbericht für den Trollveggen, das geplante Wanderziel des morgigen Tages und sahen, dass weiterhin nur Nebel und Regen den ganzen Tag über sein sollten.
Da diese Wanderung von der Aussicht bestimmt ist und bei so einem Wetter überhaupt keinen Sinn macht, planten wir kurz entschlossen um. Wir fuhren weiter nach Innerdalen, was nochmals 2,5 Stunden
dauerte. Und hier zeigte sich abermals der Vorteil eines Wohnmobil, so flexibel zu sein und umplanen zu können, da wir ja überall übernachten können. Am späten Abend erreichten wir dann der
Parkplatz im Tal von Innerdalen. Dort konnten wir trotz Angabe im Rother Wanderführer keinen Parkautomaten oder ähnliches finden und parkten deshalb ohne Bezahlung.
Das Wetter war zwar wolkig und die Berge verhangen, die wir erst am nächsten Tag als
unglaublich imposant und beeindruckend identifizieren würden können. Wir starteten die 4 km hinauf zur Innerdalshytta. Nach den ersten paar hundert Metern stoppte plötzlich ein Auto neben uns und
ein freundlicher bärtiger Norweger bot uns an, unsere schweren Rucksäcke mit hoch zur Hytta zu nehmen und sie dort hinzustellen. Wir freuten uns riesig über das nette Angebot und nahmen es
dankend an. Nun ging es leichter bergauf und bald war die Hytta und noch weitere Häuser (eine andere Selbstversorgerhütte ist dort auch) erreicht. Das Tal liegt ungemein malerisch und wird nicht
umsonst als das schönste Hochtal in Norwegen bezeichnet. Es lebt von den Gegensätzen der lieblichen Natur im unteren Bereich und den schroffen Felsen und rauhen Bergwelt oberhalb. Wir schulterten
wieder unsere Rucksäcke, die wir vor der Hütte fanden und liefen weiter. Der Weg führte nun innerhalb des Tales nicht weit entfernt von einem Fluss. Üppige Pflanzen wuchsen links und rechts,
große Farne, Birken und es blühte überall. Der Weg wurde derweil immer mooriger und sumpfiger und wir stapften durch mit Wasser durchzogene Moose und schlammige Erde. Während normalerweise man
immer noch ab und zu Steine findet, auf die man balancierend treten kann, fehlten diese immer mehr und unsere Schuhe sanken tiefer und tiefer in die wässrige Moorlandschaft. Leider hatten wir den
Fehler begangen, nur unsere normalen Wanderschuhe zu tragen und keine wasser- und bergfesten Schuhe. Das rächte sich nun gehörig, denn nach einiger Zeit waten wir nicht nur durch das Wasser,
sondern hatten auch das Wasser in den Schuhen und bei jedem Schritt hörte man das schmatzende Geräusch des Wassers auch im Schuh. Den Höhepunkt der Sumpfwanderung erlebten wir, als bei einer ganz
unwegsamen Stelle zunächst Thomas fast bis zum Knie mit einem Fuß im Moor versank und Judith kurz darauf an einem Stein rutschend sich mit dem Rucksack ins Moor setzte. Ziemlich genervt machten
wir daraufhin auf einem "trockenen" Stein eine Mittagspause. Es war recht warm und ab und zu kam die Sonne hervor, so dass zumindest Judith ihre Schuhe auszog und die Füße trocknete und ein
weiteres Paar Socken anzog - die leider nach kurzer Zeit dann aber auch nass waren. Und nasse Füße sind sehr unangenehm, denn sie quellen ja leicht auf und sind deshalb besonders empfindsam beim
Laufen. Außerdem strengt das Laufen sehr an, wenn man immer mit den Füßen so tief einsinkt. Wir überlegten kurz, umzukehren, konnten uns aber dann mit der Vorstellung nicht anfreunden, den ganzen
sumpfigen Weg zurückgehen zu müssen. Während der Mittagspause entdeckte dann Thomas einen der Lichtblicke des Tages, kleine Sonnentaupflanzen, die dort in Massen
wuchsen.
Nun hatten wir unseren inneren Schweinehund überwunden und gingen weiter. Die Sumpflandschaft war nach weiteren 1-2 km
überwunden und der Weg stieg langsam aber stetig an. Die Landschaft wurde gebirgiger und wir machten eine kurze Müsliriegelrast. Wir zählten die Kilometer, die noch zum geplanten Zeltlager
zurückzulegen sind und es waren gefühlt immer noch viel zu viele. So zog sich der Weg, wir waren müde und fragten uns ab und an, warum wir uns dies eigentlich selbst antun. Oben auf dem
Bergrücken angekommen, genossen wir einen schönen Rundumblick, die prächtige Bergwelt Norwegens unter uns liegend und ahnten wieder, warum. Aber es ist wohl eine Mischung aus dem Naturerlebnis
und der Selbstüberwindung, dem Erfolgsgefühl, es doch zu schaffen. Judith sinnierte, dass der Spruch, dass man "den Berg bezwingt" ein vollkommen unsinniger ist. All das Wandern ist nur eine
"Selbstbezwingung", der Berg ist so wie er ist, der Mensch ist völlig unwichtig Angesicht der Natur.
Schließlich hatten wir die vorab durch Google Satellit geplante Nachtstätte erreicht und es es war wirklich eine ideale
Ecke. Hinter uns lag ein altes Schneefeld, vor uns ein kleiner See und Bachlauf. Es war dort auch relativ trocken und wir konnten auf den niedrigen Heide und Moosflächen unser Zelt aufbauen. Wir
kochten Spaghetti Bolognese und schliefen wie üblich sehr schnell ein.
Wir wachten kurz vor sieben auf uns lauschten wenig erfreut dem Regengeräusch auf unserem
Zelt. Wir guckten kurz heraus, aber es sah leider nicht danach aus, als ob der Regen gleich wieder vorbei war. Also mussten wir notgedrungen uns im Zelt fertig machen. Das muss gut geplant sein,
denn für zwei Personen in einem so niedrigen Zelt ist nicht viel Platz. Zunächst holte Thomas Wasser für unseren Kaffee und den Babybrei. Der Kocher wurde im Vorzelt aufgestellt, das Wasser wurde
heißt gemacht und erstmal gab es heißen Kaffee, danach dann den warmen Schokoladenbrei. Während Thomas dann im Regen im Bach das Geschirr wusch, zog sich Judith an. Dann rollte sie die Matratzen
zusammen. Leider waren bei Thomas Matratze in der Mitte ein Steg auseinandergegangen, so dass eine große Rolle entstanden war, auf der sich nicht so gut schlief. Die weiteren Sachen wurden dann
im Zelt in die Rucksäcke gepackt, wir zogen uns regenfest an und dann ging es raus, das Zelt zusammenzufalten. Schließlich stiefelten wir los über die Bergrücken, ein restliches Schneefeld nach
dem anderen querend. Langsam hörte der Regen auf und ein schöner Blick über die teilweise noch schneebedeckten Berge offenbarte sich. Wolkenschwaden hingen über den Bergspitzen, kahler grauer
Stein so weit das Auge reichte. Nach einigen Bergseen, die wohl durch den Schnee gespeist werden, lag schließlich der See Langvatnet vor uns. Es faszinierte uns, dass noch einige alte Eisschollen
auf dem Wasser trieben, und wiederum an anderen Stellen das Türkisblau des Uferbereichs so verlockend zum Baden aussah wie eine Adriaküste. Wir wanderten auf der rechten Seite am See entlang,
müssten noch über einige steile Passagen mit Blocksteinen kraxeln. Plötzlich hörte Judith ein knarrendes Geräusch und zwei Schneehühner flogen weg. Diese gaben zu unserer Überraschung so
knarrende Geräusche von sich und noch zwei weiteren begegneten wir auf unserer Wanderung. Anschließend ging es steil hinab in ein weiteres lieblicheres Tal, wo wir mit herrlichem Blick auf
weitere Seen unsere Mittagsrast machten. Nachdem wir weitergingen, setzte plötzlich heftiger Regen ein. Waren unsere Füße vom gestrigen Tag durch das Morastwaten nass geworden, kam nun der Regen
von oben hinzu und abermals quietschten unsere Socken. Nachdem es noch lange über eine Hochebene ging, begann dann der vermutete steile Abstieg in kleinen Serpentinen entlang eines rauschenden
Gebirgsbaches. Norwegen wird für uns immer ein Land der Wassermassen sein, von oben, als auch rundherum in den Fjorden und in unzähligen Seen und unglaublich mächtigen
Wasserfällen.
Jedenfalls wurde der erdige Pfad, der hinunter ging, durch das Wasser sehr rutschig und unsere nicht sehr geeigneten Schuhe
führten dazu, dass wir nur mühsam, teilweise rutschend den Berg hinunter kamen. Inzwischen regnete es nicht mehr und die Sonne beschien die prächtige Landschaft. Wir liefen durch Farnwälder und
kamen schließlich in der Nähe der Innerdalshytta wieder heraus. Jetzt war eine kurze Pause nötig, Socken ausziehen, halbnasse Kleidung lüften und dazu eine Waffel mit Kaffee. Leider waren die
Waffeln nicht frisch gebacken - wie wir es von den anderen Hütten kannten - sondern lagen schon länger da und waren deshalb recht matschig.
Die letzten 4 km ging es dann zügig wieder hinunter zum Parkplatz, wo wir anschließend wieder glücklich unsere Außendusche
benutzten.
Wir fuhren dann noch zu unserem nächsten Wanderziel, dem See Reinsvatnet, den man über eine beeindruckende
Maut-Serpentinenstraße erreicht, die Richtung Aursjøvegen führt. Dort aßen wir bei einer Zwischenpause Spaghetti mit Thunfischsauce und fielen müde, aber zufrieden in unsere
Amundsen-Schlafkoje.
PS: die Wanderung 27 Innerdalen im Rother Reiseführer Ausgabe 2014 ist so aus unserer Sicht nicht machbar. Dort wird die Strecke in 2 Tage geteilt, mit dem ersten Tag 4 km zur Hütte, wo übernachtet wird und dann den 2. Tag die gesamte Tour von insgesamt 27 km. Die angedachte Gehzeit von knapp 9 Stunden ist unter Berücksichtigung von Pausen und ob des wirklich nicht zu unterschätzenden Schwierigkeitsgrades (moorige, schwer zu gehende Bereiche, Blockgesteine, steile Abstiege) vollkommen unrealistisch. Hinzu kommt, dass man ca. 950 Höhenmeter hinauf und hinunter überwinden muss. Wir würden deshalb hiervon dringend abraten, könnte ggf. der Wanderer dann auf halber Strecke schon in den späten Abend kommen und den gesamten Weg nicht mehr schaffen und ohne Proviant und Zelt im Berg übernachten müssen.
Wir hatten eine ruhige Nacht auf ca. 900 Höhenmeter auf dem Parkplatz am Reinsvassdammen, der Staumauer des Sees verbracht.
Die Fahrt hinauf war am Abend noch aufregend gewesen, ging sie doch über eine enge Serpentinenstraße mit vielen Schlaglöchern. Das Wetter war bedeckt, aber es regnete nicht und auch während der
Wanderung tröpfelte es nur ab und zu einmal. Diese Wanderung mit etwas über 11 km und einem Höhenunterschied 160 m hoch und hinunter leicht machbar. Wir sahen auf der Wanderung keinen anderen
Wanderer, nur in einer Hütte am Ende des Sees war ein werkelnder Bewohner tätig. Wir machten eine kleine Mittagsrast auf einer Bank an der verschlossenen Selbstverpflegerhütte Reinvassbu. Leider
sahen wir auch hier keine Rentiere, obwohl im Wanderführer dieses Gebiet noch als ein mögliches empfohlen wurde, wo auch schon zur Steinzeit Jäger Rentiere jagten. Aber außer ein paar Mücken, die
uns diesmal quälten und stachen, und zwei süßen Fröschen waren nicht viele Tiere zu sehen. Der Weg zurück führt über den alten Staudamm aus Steinblöcken. Anschließend ging es wieder die
atemberaubenden Serpentinen zurück ins Tal, mit einigen wundervollen Ausblicken.
Nun lag noch die längere Fahrt nach Geiranger vor uns, die wieder über den Trollstigen führte. Bei einer kleinen
Nachmittagspause gab es Heidelbeeren mit Vanillesauce, die wir am Abend zuvor noch im Supermarkt von Sunndalsøra gekauft hatten. Dann ging es diesmal den Trollstigen hinauf, den wir zwei Tage
zuvor bei nebligem Wetter hinunter gefahren waren. Leider war auch diesmal das Wetter nicht viel besser, es regnete teilweise, und Wolken umgaben die Gipfel, so dass auch diesmal keine Aussicht
da war und wir weiter fuhren. Wir nahmen die Fähre Richtung Geiranger, blickten am Geiranger Adler Stigen/Serpertine von oben auf den Fjord und das Örtchen und fuhren schließlich zum Campingplatz
direkt am See. Hier wollen wir nun zwei Tage bleiben, um mit dem Boot zu fahren und eine schöne Wanderung zu machen. Im Anschluss ist noch ein Hotelaufenthalt im Hotel Grande geplant. Leider
regnete es weiterhin. Wir wuschen Wäsche, aßen Hotdog und Burger sowie Pommes.
Endlich wurde es einmal ein schöner, relativ sonniger Tag, an dem auch die wenigen Wolken am Himmel kaum störten. Der
Campingplatz direkt am Geiranger Fjord und Hafen liegt ideal, und gleich am Morgen konnten wir das Einlaufen eines großen italienischen Kreuzfahrtschiffes beobachten. Natürlich ist der Ort sehr
touristisch, ein Andenkenladen neben dem anderen, aber der Fjord ist nicht umsonst UNESCO Weltnaturerbe. Die Berge gehen steil hinauf, der Fjord ist tief grünblau und unzählige imposante
Wasserfälle stürzen in die Tiefe. Wir frühstückten gemütlich und kauften ein Ticket für die Bootsfahrt zum Startpunkt unserer Wanderung, einer kleinen Anlegestelle Skagehola unterhalb des alten
Gehöfts Skageflå. Man kann diese touristische Fjordfahrt entweder für eineinhalb Stunden buchen, d.h. hin und zurück nach Geiranger Hafen. Oder man steigt nach einer Stunde bei der erwähnten
Anlegestelle aus. Der Fahrtpreis kostet für die kürzere Tour 225 NOK, für die Gesamtstrecke 250 NOK pro Person. Um 12 Uhr fuhren wir los, ganz im Touristentrubel. Die Fahrt dauerte dann doch nur
eine Dreiviertelstunde und wir waren insgesamt von der Leistung sehr enttäuscht. An den bekannten Sehenswürdigkeiten, der Adlerserpentine, den 7 Schwestern Wasserfällen und den anderen schönen
Wasserfällen wurde nur in verschiedenen Sprachen ein Band abgespielt mit spärlicher Information, nicht mehr als in jedem Reiseführer. Nun denn, das Schiff hielt mit Bug voraus an der Anlegestelle
und wir kletterten über den Rand unmittelbar auf den steil ansteigenden Wanderweg. Die Wände des Fjords sind wirklich fast senkrecht und so ist auch am Ufer kaum Platz. Nur eine kleine Bucht, wo
gerade zwei Kajaks lagen. Insgesamt bietet Geiranger viel touristische Aktivitäten. Neben Wandern, Kajakfahren kann man hier auch bspw. einen Helikopterrundflug buchen.
Der Wanderweg war relativ gut besucht, da wir aber nicht die Schnellsten sind, hatten wir
bald die Natur wieder für uns. Den nächsten Kilometer ging es gefühlt senkrecht die Wand hinauf auf eine Höhe von 550 Metern. Teilweise war der Pfad an gefährlichen Stellen mit Seilen und
Geländern gesichert und manchmal blickten wir lieber nicht nach unten in die Tiefe. Als erster Zwischenstopp liegt das alte Gehöft Skageflå sehr idyllisch. Früher war dies ein reicher Hof, mit
mehreren Schafen und Rindern. Seit 1918 ist der Hof verlassen, wird aber von einer Eigentümergemeinschaft gut gepflegt. Es waren damals rauhe Zeiten, als die Menschen dort oben leben mussten.
Bspw. wurden Kleinkinder an eine Leine gebunden, damit sie nicht die Felswände hinabstürzten. Eine lustige Geschichte ist auch, dass wenn sich der Steuertreiber ankündigte, die Seilsicherungen
abmontiert wurden, damit er den Hof nicht erreicht. Wir machten eine kurze Mittagspause und weiter ging es schnaufend den Berg hinauf. Endlich hatten wir die Höhe erreicht und konnten eine
herrliche Aussicht genießen. Aber auch zwischendurch hatten wir Glück, dass wir einen Blick auf das ein- und wieder auslaufende Schiff Finnmarken der
Hurtigrutenlinie werfen konnten. Inzwischen war es wunderbar sonnig und wir genossen die idyllische Lage. Ganz oben angekommen, an einer der kleinen Hütten, die früher die Hirten der Schafe
beherbergten, machten wir dann noch eine Kaffeepause und aßen eine vom hiesigen Bäcker mitgenommene Zimtschnecke. Dann ging es einen endlos erscheinenden Weg hinab an der Bergseite Richtung
Geiranger durch den Wald. Der Weg war felsig und teilweise feucht. Ganz zum Schluss gab es eine leichter zu begehend wirkende Passage über ein trockenes Felsplateau, Thomas legte einen forscheren
Schritt zu. Und oh Schreck, plötzlich stolperte er und fiel hin. Judith war weiter hinten, ein nettes junges Wanderpärchen kam jedoch zu ihm, um zu helfen. Gott sei Dank hatte er sich nicht
ernsthaft verletzt, aber leider den kleinen Finger ausgerenkt. Beherzt, wie er ist, zog er das Gelenk wieder in die richtige Lage. Wir verbanden den Finger, d.h. banden den kleinen Finger zur
Schonung an den Ringfinger, und gingen dann die letzten Kilometer, diesmal schon unten am Fjord auf einer kleinen Straße zurück zum Platz. Da das Wetter immer noch sehr schön und trocken war,
bauten wir zum ersten Mal die stilgerechte Camperausrüstung auf, die aus zwei Stühlen, Tisch und unserem Gasgrill besteht. Es gab gegrillte Fischfrikadellen, den inzwischen sehr geschätzten
Kartoffelsalat und ein Bier.
Nun lassen wir uns mal überraschen, wie der morgige Abend im Grande Fjord Hotel sein wird, zumindest ein ziemlicher
Gegensatz unserer bisherigen Urlaubserlebnisse.
Wie vom Wetterbericht www.yr.no korrekt angekündigt, zeigte sich der Tag trübe und regnerisch. Wir frühstückten und machten unseren Amundsen
fertig und fuhren vom Ort aus hoch, um eine kleine Wandertour zu dem schönen Wasserfall Storseterfossen zu machen. Es gibt eine etwas schwierigere, aber natürlich trotzdem noch leichte blaue
Route und eine ganz leichte grüne Route, die nach einigen Hundert Metern wieder zusammengeführt werden. Es regnete, als wir gegen 9 Uhr losliefen, erfreulicherweise hörte der Regen aber nach
einer halben Stunde auf. Die blaue Route ist eine typische Stein- & Matschwanderroute und bei schlechtem Wetter weniger empfehlenswert. Die grüne Route und der Rest des Weges sind schön mit
Steinplatten ausgelegt und lassen sich deshalb wirklich mühelos laufen. So waren wir nach einer knappen Stunde auch schon am Wasserfall angekommen. Das Besondere des Storseterfossen ist, dass man
einen kleinen Pfad hinter den Wasserfall gehen kann und dann die herunterstürzenden Wassermassen von hinten bewundern kann. Das ist ein wirklich schönes Erlebnis, hinter einem so mächtigen
Wasserfall zu stehen und zu erleben, wie das Wasser fällt. Wenn man so einen Wasserfall beobachtet, kann man ins Nachdenken kommen. Ein Wasserfall ist eine besondere Wesenseinheit, die ein Wesen
an sich ist, d.h. er hat einen Namen, aber niemals stetig aus der gleichen Materie besteht. Immer wieder neue Wassermoleküle durchfließen den Wasserfall, formen ihn stetig neu, bilden ähnlich
fließende aber dennoch immer andere Formen. Aber im Grunde ist eigentlich das ganze Leben im Fluss, besteht nie aus dem Selben und besitzt doch Individualität. Auch der menschliche Körper besteht
zu einem großen Teil aus Wasser, das stetig ersetzt wird.
Nun denn, genug der Philosophie, der Wasserfall ist jedenfalls eine Kurzwanderung wert. Die
Strecke ist insgesamt nur etwas über 3 km und so konnten wir dann zur Mittagszeit das Geiranger Norsk Fjordsenter besichtigen. Dort gibt es eine 18 Minuten dauernde Diashow mit schönen Bildern
der Natur und eine teilweise interaktive Ausstellung, die einem das Leben an den Fjorden näher bringt. Beeindruckend sind die Nachstellung des Lebens der Bauern vor Ort, die Naturgewalt, mit der man sich hier arrangieren musste, wie bspw. der Lawinengefahr (nicht nur Schnee, sondern auch abbrechende Bergteile, die dann Tsunamis hervorrufen
können).
Der Eintritt kostet 115 NOK pro Person.
Um 14 Uhr waren wir dann in unserem Hotel Grande Fjord angekommen, ein nicht zu großes, etwas altertümliches aber niedliches Haus mit herrlichem Ausblick auf das Wasser. Wir bezogen unser Zimmer und machten es uns gemütlich mit Lesen, Wanderbuch schreiben und einem schönen Wannenbad. Den Abend rundete dann das Buffet im Restaurant ab. Es gab sehr gute Vorspeisen, insbesondere die Fischauswahl an Nordmeerkrabben und Lachs waren wie in Norwegen üblich vorzüglich. Die Hauptgänge waren in Ordnung, während die verschiedenen Nachspeisen wieder überzeugten. Dazu tranken wir ein sehr gutes Geiranger Pale Ale Bier, das uns mit exotischen Fruchtaroma begeisterte.
Nach einem Frühstück mit guter Auswahl am Frühstücksbüffet im Hotel (aber leider weniger Gemütlichkeit als im Amundsen) ging es schon kurz nach 8 Uhr los, um zum Gletscher Nigardsbreen zu fahren. Zwischendurch versuchten wir vergeblich das gute Bier vom Abend zuvor im Supermarkt zu kaufen. Das Wetter wurde nach einigen tief hängenden Wolken langsam schöner und bei herrlichem Sonnenschein fuhren wir über kurvige Passstraßen. Hier musste man auf den Gegenverkehr gut aufpassen, denn es waren doch einige wirklich große Wohnmobile unterwegs. Beeindruckt haben uns aber auch die sportlichen Norweger, die mit Rollskiern die Berge hoch spurteten. Schließlich ging es in einem breiten schönen Tal in Richtung Nigardsbreen. Es gibt rund um den Jostedalsgletscher, dem größten Festlandsgletscher Europas, der eine Fläche von ca. 40 x 15 km bedeckt, diverse Gletscherzungen. Bei einigen können auch geführte Wanderungen unternommen werden können. Der Nigardsbreen bot sich an, weil es dort eine grüne, d.h. leichte Familientour gab, die 1 h dauern sollte. Wir kauften die Tickets am Center vor der Zufahrt zum Gletscher, pro Person kosten sie 270 NOK. Man fährt dann noch ca. 5 km zu einem Parkplatz, der direkt am Gletschersee liegt. Da das Wetter so schön war, war schon der Parkplatz sehr belebt und wir sahen viele Wanderer. Einige Touren starten direkt am Parkplatz (die etwas anspruchsvolleren, längeren), dort erhielten die Leute dann ihre Ausrüstung. Die grüne Tour startet erst direkt am Gletscher, auf der linken Seite. Man kann alternativ zum Gletscher hin wandern oder ein Boot nehmen, das 60 NOK hin und zurück kostet. Die Wanderung dauert eine halbe Stunde, wir entschieden uns aufgrund der zeitlichen Situation dafür, das Boot zu nehmen. Die Sonne schien warm und wir machten uns auf den Weg. Es war gut, dass wir so früh los liefen, denn der Weg zum Treffpunkt beim Gletscher zog sich dann doch noch länger hin. Beim Ticketkauf hatte der Verkäufer gemeint, vom Boot aus wären es nur noch 15 Minuten, wir benötigten aber mindestens eine halbe Stunde. Beim Fuß des Gletschers befanden sich dann zwei kleine Unterstände, wo den Besuchern die Steigeisen angepasst werden. Da es so ein schöner Tag war, war der Andrang entsprechend groß und wir stellten uns in die Warteschlange. Nachdem Judith gerade ihre Steigeisen bekommen hatte, informierte uns der Führer, dass sie leider keine Steigeisen mehr hätten, weil zur Zeit so viele Gruppen unterwegs waren. Beinahe hätten wir dann noch eine weitere Stunde warten müssen, aber wir hatten Glück und ein Teilnehmer der vorherigen Gruppe beschloss, nicht mitzuwandern, so dass ein paar Steigeisen auch für Thomas frei wurde. Nun ging es nach einer kurzen Einweisung, wie man die Steigeisen benutzen soll - recht simple, einfach ordentlich fest auftreten - los auf den Gletscher. Wir waren eine Gruppe von ca. 20 Personen und alle mit einem Seil verbunden. Es war ein aufregendes Erlebnis im Gletscher über die schmalen Eisgrate zu laufen, in tiefe Höhlen zu blicken. Als Familienwanderung angelegt, war der Schwierigkeitsgrad gering, wir mussten uns jedoch konzentrieren, weil wir am Ende des Seils nur einen geringen Seilabstand untereinander hatten und deshalb dicht gehen mussten. Nach einer knappen Stunde war das Abenteuer vorbei und es ging zurück zum Auto.
Anschließend fuhren wir nach Fjærland, einem atmosphärischen Ort aus alten Zeiten, als er nur mit Fähre erreicht werden
konnte. Als die Straße und Tunnelverbindung gebaut worden war, nahm der Tourismus ab und die Einwohner überlegten sich, einen Antiquariatsort aufzubauen. Heute findet man bei jedem zweiten Haus
Antiquariate oder einfach nur schöne alte Bücher, die man bspw. für 10 NOK direkt aus draußen stehenden Regalen kaufen kann. Wir parkten im Zentrum beim Einkaufsladen und Hafenbereich und kochten
uns im Amundsen Fleischfrikadellen, braune Sauce, Kartoffeln und dazu gab es Preiselbeeren - ein klassisches skandinavisches Gericht.
Da man dort nicht übernachten konnte, suchten wir uns als Übernachtungsplatz den Parkplatz bei Gletscher Bøyabreen aus.
Dieser Gletscher hängt über den Felsen und sieht so vom Tal sehr beeindruckend aus.
Der Parkplatz liegt etwas abseits der Straße, hat auch eine Toilette und ist deshalb gut zum Übernachten geeignet.
Der heutige Tag war schon der Rückreise gewidmet, aber wir wollten ihn dennoch mit einigen schönen Besichtigungen und einer kleinen Wanderung genießen. Ein herrlich sonniger Morgen weckte uns und wir aßen wieder gemütlich unser Frühstück mit Aufbackbrötchen im Amundsen. Anschließend ging es zur kurzen Wanderung Richtung Bøyabreen. Zunächst erreicht man den Gletschersee, anschließend führt ein schmaler Pfad ca. 180 Höhenmeter den Berg hinauf. Der Pfad führt durch einen Wald auf einem Grat entlang und man hat einige schöne Ausblicke auf den Gletscher. Nachdem wir wieder unten waren, sahen wir belustigt einen Touristenbus nach dem anderen an der Hütte mit Andenkenladen die Leute für maximal 10 Minuten kurz aussteigen lassen. Um dann nach einigen Selfies mit Gletscher wieder weiter zu fahren. Wir tranken noch entspannt einen Cappuccino und fuhren dann zurück nach Fjærland. Das Norsk Bremuseum (Gletschermuseum) bietet dort eine gute Möglichkeit, mehr über Gletscher zu erfahren und sich auch mit dem Problem der Klimaveränderung bzw. -erwärmung auseinanderzusetzen.
Nach der Museumsrunde besichtigten wir die Kirche von Fjærland und hatten ein wunderbares Lunch im Hotel Fjærland Fjordstue.
Das Hotel ist wunderschön mit alten Möbeln eingerichtet und bietet lokale, sehr gute Küche. Witzigerweise sahen wir im Fjord abermals die Yacht "Ilona" eines Australischen Milliardärs ankern, die
wir schon 2 Tage zuvor im Geirangerfjord gesehen hatten.
Beim Lunch hatten wir noch eine lokale Spezialität, eine Himbeerbrause, getrunken, die sehr lecker war. Diese kauften wir
später in Lærdalsøyri ein. Dort machten wir einen Zwischenstopp und bewunderten die niedliche Altstadt mit den wunderschönen Holzhäusern. Ein letzter Sightseeing Stopp war dann eine der alten,
aber noch gut erhaltenen Stabkirchen von Norwegen, die Stabkirche von Borgund. Ihre Ursprünge datieren auf 1180 und der alte Holzbau überraschte durch die doch ungewohnt kleine Größe und die
Baukunst. Glücklicherweise war auch diese Kirche vor dem Verfall schon im Jahr 1877 gerettet worden, als sie vom Verein der Denkmalspflege aufgekauft und restauriert wurde. Wir finden es gut,
dass es so viele freiwillige ehrenamtliche Organisationen in Norwegen gibt, die sich um das Kulturerbe kümmern.
Anschließend ging es Richtung Larvik durch die schöne norwegische Landschaft, die uns zunächst mit heftigen Regengüssen
ärgerte, um dann anschließend wieder mit einem sonnigen Abend zu verwöhnen.
Am späten Abend erreichten wir dann Tønsberg, das 40 km von Larvik entfernt liegt, von wo aus morgen Abend unsere Fähre
starten wird.
Am Morgen, als wir aufwachten, regnete es noch auf das Dach des Amundsen, aber schon beim Frühstück hatte der Regen
aufgehört. Wir hatten auf einem kostenlosen Parkplatzgelände in der Nähe der Eishalle geparkt, wo es einige reservierte Caravanplätze gab. Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst zu einer
Tankstelle mit Entsorgung für unser Auto und tankten. Dann parkten wir in der Innenstadt von Tønsberg und suchten die Touristeninformation, die nicht so leicht zu finden war. Sie war schließlich
im Rathaus in der Nähe des Bahnhofs. Tønsberg ist eine alte Hafen- und Handelsstadt mit viel Geschichte, und es war schön, noch am heutigen Abreisetag einen kleinen Stadtrundgang zu machen. Der
Bryggen am Hafen besteht aus einigen hübschen Holzhäusern, es gibt eine alte Schlossruine und auch noch weitere Ruinen zu besichtigen. Die Domkirche hatte leider geschlossen, sie ist nur an
einigen Tagen in der Woche zwischen 12 und 14 Uhr geöffnet. Zu guter Letzt bummelten wir noch etwas durch die Einkaufsstraßen mit verschiedenen Läden. Wir aßen vorzügliche Fish & Ships in
einem Hafenimbiss und als Abschluss noch ein Softeis. Es war nun sonnig und heiß geworden. Wir kauften in einem Coop extra Supermarkt gefrorene Multebeeren, Elchbraten und Rentiergeschnetzeltes,
um für die nächsten Wochen noch eine kulinarische Erinnerung zu behalten. Dann fuhren wir das letzte Stück bis nach Larvik zum Hafen, die Fahrt hierher dauerte nur noch 40
Minuten.
Da wir sehr rechtzeitig da waren, mussten wir lange auf unser Schiff warten.
Die Fahrt, die 4 Stunden dauerte, zog sich ebenfalls sehr lange hin, im Klartext, sie war ziemlich langweilig. Thomas
bearbeitete derweil Urlaubfotos auf dem Rechner und Judith las einen spannenden Krimi.
Endlich in Dänemark angekommen, fuhren wir dann noch ca. 2 1/2 Stunden zur Halbinsel Fejrup, die in der Nähe von Århus
liegt. Dort kann man für eine Nacht kostenlos mit dem Wohnmobil bei dem Sletterhavn Leuchtturmparkplatz stehen. Es war ungewohnt, plötzlich im Dunkeln zu fahren, nachdem es so viele Tage selbst
Nachts um 2 Uhr nicht ganz dunkel gewesen war.
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